Fachtag: Selbstbestimmt leben – Demokratie stärken

8. November 2023, 9:30 - 16:30 Uhr

Der diesjährige Fachtag lädt zu einem themenfeldübergreifenden Austausch ein. Im Fokus der Diskussionen werden Querschnittsthemen wie intersektionale Perspektiven, Empowerment und nachhaltige Demokratiearbeit stehen. Ausgangspunkt des Fachtags ist die Aufarbeitung eines deutlichen Gegensatzes: die gesetzliche Gegebenheit der Menschenwürde im gültigen rechtlichen Rahmen gegenüber der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und (Mehrfach-)diskriminierung ohne Selbstbestimmung. Dazu laden wir die Interessierten aus den Kompetenznetzwerken und Modellprojekten des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ zum gegenseitigen Lernen ein. Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretär Sven Lehmann wird den Fachtag mit einem Grußwort eröffnen.

Was bedeutet selbstbestimmtes Leben zur Stärkung der Demokratie? Wie können wir die Solidarität in Zeiten eines Shitstorms fördern? Diesen Leitfragen gehen wir im Rahmen unseres Fachtags nach.

Bei dieser Präsenzveranstaltung geben wir den inhaltlichen Impulsen für den professionellen Alltag, der Vernetzung und dem Austausch einen Raum. Die Veranstaltung richtet sich an Vertreter*innen aus den Kompetenznetzwerken, Modellprojekten sowie Interessierte aus der Zivilgesellschaft.

Die Teilnahme am Fachtag ist nach Anmeldung kostenfrei möglich.

Programm

09:30 Uhr      Ankunft, Anmeldung – Willkommenskaffee

10:00 Uhr      Eröffnung des Fachtages

  • Grußwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Sven Lehmann (Queer-Beauftragter der Bundesregierung)

10:15 Uhr       Diskussion: „Die Menschenwürde und Selbstbestimmung im gültigen rechtlichen Rahmen“

  • Sven Lehmann (Queer-Beauftragter der Bundesregierung)
  • Prof. Dr. Ulrike Lembke (Freie Rechtswissenschaftlerin, Berlin)
  • Nele Allenberg (Deutsches Institut für Menschenrechte)
  • Ferda Ataman (Antidiskriminierungsstelle des Bundes)

11:15 Uhr       Vorstellung der Workshops

11:25 Uhr       Kaffeepause & Gang in die Workshops

11:45 Uhr       Workshops – Teil I

Workshop 1 „Partizipation in der Jugendarbeit – aber wie“ (Fatma Tuna – iJuLa – Intersektionale JugendLabore im Veedel ROOTS & ROUTES Cologne e. V)

Partizipation ist ein gesetzlich verankertes Recht für Jugendliche und ein Grundbaustein für Demokratieförderung. Wenn Partizipation funktionieren soll, müssen sich Strukturen ändern und öffnen: Nicht nur in Jugendarbeit und Schule, auch in Politik und Verwaltung. Diversitätsinklusive Partizipationsprojekte in die Praxis umsetzen, bedeutet häufig Balanceakte: Zwischen Empowerment und aufzeigen von Systemgrenzen gegenüber Teilnehmenden; zwischen Absicherung von Finanzierung und aufzeigen nötiger Systemweiterentwicklungen gegenüber Geldgebenden. Fatma Tuna von ROOTS & ROUTES Cologne e. V. berichtet aus der Arbeit im Modellprojekt „iJuLa – intersektionale JugendLabore im Veedel“, das 2021/22 mit dem Partizipationspreis im bundesweiten bkj-Wettberwerb „Mixed Up“ ausgezeichnet wurde.

Workshop 2 „Peer-Mentoring als Empowerment-Methode für queere Jugendliche und junge Erwachsene“ (Alexei Medvedev, Hannah Münstermann, Tabea von Keitz – Peer4Queer / KWB e.V.)

Im Rahmen des Workshops wird anhand aktueller Studienbefunde Peer-Mentoring als Methode sozialer Interaktion in queeren Kontexten vorgestellt. Dabei werden Stärken und Grenzen der Methode bzw. Gelingensfaktoren diskutiert. Der Workshop ermöglicht einen direkten Einblick in die Praxis des Hamburger Mentoring-Projekts „Peer4Queer“.

Workshop 3 „Let‘s talk about SEX“ (Lucie G. Veith – Intergeschlechtliche Menschen e.V.)

Die Vorstellungen und Zuschreibungen zu “Geschlecht”, die Bedeutung und Verwobenheit mit anderen Exklusionsmerkmalen in sozialen Verhandlungsräumen in denen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit sichtbar wird, muss mehr in den Fokus genommen werden. In diesem Workshop stellen wir die geschlechtliche Vielfalt mit einem Fokus auf Intergeschlechtlichkeit vor. Welche Rollen spielen Geschlecht, Geschlechtervorstellungen und Vielfalt in den anderen Themenfeldern des Bundesprogramms? Welche intersektionale Betrachtungsweise ist möglich?

Workshop 4 „Queerfeindlichkeit und Antiziganismus – intersektionale Perspektiven in der Auseinandersetzung mit Diskriminierung“ (Sara Paßquali, Akademie Waldschlösschen & Bildungsforum gegen Antiziganismus)

Rassismus gegen Sinti* und Roma* sind über Jahrhunderte tradiert, die Geschichte der Minorität zu wenig aufgearbeitet und bekannt. In Kombination mit anderen Diskriminierungsformen, hier Queerfeindlichkeit, scheint es eine fatale Mischung zu ergeben, mit der die Gesellschaft im Professionalisierungsbereich aber auch im Alltag überfordert ist. Der interaktive Workshop lädt dazu ein, sich mit den eigenen Bildern und Annahmen auseinander zu setzen.

Referent*in: Sara Paßquali, Trainerin und Beraterin

Workshop 5 „Zusammenarbeit im Themenfeld Hass im Netz“ (Hanna Gleiß, Lena-Maria Böswald – Das NETTZ)

Der Workshop wird durchgeführt von Das NETTZ – Vernetzungsstelle gegen Hate Speech und Koordinierungsstelle im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz. Gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutieren wir die Fragestellungen: Warum ist Zusammenarbeit beim Engagement gegen Hass im Netz besonders wichtig? Welche Ansätze zur Intervention gibt es? Und an welchen Stellen ist (mehr) Zusammenarbeit im Engagement gegen Hass im Netz nötig und gewünscht?

13:00 Uhr      Mittagspause & Möglichkeit zum informellen Austausch

14:00 Uhr      Workshops – Teil II

15:00 Uhr      Kaffeepause & Rückkehr ins Plenum

15:20 Uhr      Diskussion: „Selbstbestimmung und Solidarität aus Sicht der Kompetenznetzwerke“

  • Anna Kasparyan KNW Berufliche Bildung / DGB-Bildungswerk
  • Katja Kinder KNAD / RAA Berlin
  • Jessica Bajinski KNW IMF / CLAIM-Allianz
  • Angelo Camufingo KomPAD / EOTO
  • Cana Nurtsch KNW Zusammenleben / TGD
  • Timo Reinfrank KompRex / Amadeu Antonio Stiftung
  • Rüdiger José Hamm KNIX / BAG religiös begründeter Extremismus

16:00 Uhr      Closing-Note: Solidarität – Selbstermächtigung – Demokratieverteidigung: Wie wir uns gegenseitig stärken“

Helmut Metzner, Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld

16:15 Uhr      Verabschiedung

16:30 Uhr      Ende der Veranstaltung

 

Moderation: Berena Yogarajah

Der Fachtag wird durch ein Awareness-Team und Gebärdensprachdolmetscher*innen (DGS) unterstützt.

Awarenesskonzept

Hier finden Sie das Awarenesskonzept in verschiedenen Sprachen:

Awarenesskonzept auf deutsch als pdf-Datei (230KB)

Awarenesskonzept in einfacher Sprache (deutsch) als pdf-Datei (293KB)

Awarenesskonzept auf englisch als pdf-Datei (290 KB)

 

Anmeldeschluss: 5. November 2023

Veranstaltungsort

  • Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
  • Glinkastraße 24
  • 10117 Berlin

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